31/7/2023
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#Coburg

Pitch & Beer 2023: Ein emotionaler Pitch überzeugte die Jury

Am 6. Juli war es wieder so weit, Oberfrankens größtes Pitchevent Pitch & Beer ging in eine neue Runde – sechs fränkische Startups präsentierten sich und ihre innovative Geschäftsidee in der Digitalen Manufaktur in Rödental. 
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Und das vor einer beeindruckenden Kulisse: Bei schönstem Sommerwetter kamen über 150 Gäste in den bis auf den letzten Platz gefüllten Innenhof der Digitalen Manufaktur, der sich für Pitch & Beer in einen Biergarten verwandelte. Dank der musikalischen Untermalung von Mario Bamberger und seinen Gaudi-Buam, der fränkisch-herzlichen Moderation von Tatort-Kommissar Andreas Leopold Schadt und zünftiger Verköstigung durch das Team von Spatzl & Spezl kam beste Biergarten-Stimmung auf.

„Wir freuen uns, dass wir den Startups wieder eine große Plattform hier in der Digitalen Manufaktur bieten konnten,“, sagt Jochen Flohrschütz, Geschäftsführer von Zukunft.Coburg.Digital. „Die jungen Unternehmer haben nicht nur die Chance, ihr Geschäftsmodell potenziellen Kunden aus dem Publikum vorzustellen, sondern auch wertvolles Feedback von der Jury zu bekommen.“

Die Jury von Pitch & Beer

Nach dem Motto: „Deine Bühne. Dein Pitch. Deine Chance.“ haben alle sechs Gründerteams ihre sechs Minuten Pitch genutzt, um Jury und Publikum zu überzeugen und die insgesamt 3.500 Euro Preisgeld mit nach Hause zu nehmen. Nach jedem Pitch stellten sich die Teams den Fragen der vierköpfigen Jury, die auch in diesem Jahr aus Personen mit unterschiedlichen Backgrounds rund um Gründung und Innovation bestand: Tobias Leisgang, Leiter Lieferanten Innovation und Nachhaltigkeit der Brose Gruppe und Student des Masters Zukunftsdesign an der Hochschule Coburg, Thomas Knorr, Gründer und Geschäftsführer von datadice, Felix Weispfenning, Vizepräsident für Transfer, Nachhaltigkeit und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Coburg und der Gewinner des letzten Jahres, Valentin Kummert, der Gründer hinter der Gastrokasse degaso.

Das Team Luckage startet den ersten Pitch

Die Pitches eröffnete das Team von Luckage, das den gemeinsamen Kurs von Hochschule Coburg und Zukunft.Coburg.Digital „How to Start a Startup“ als erfolgreichste Gruppe abgeschlossen und sich damit die Wildcard für den ersten Pitch ihrer noch jungen Idee gesichert hatte. Mit Luckage soll Reisen entspannter und sicherer werden: Das smarte Kofferaccessoire ermöglicht nicht nur die Nachverfolgung des Gepäckstückes bei Verlust, sondern verfügt auch noch über weitere integrierte Features wie z.B. eine Waage oder einen NFC-Chip für Kontaktinfos.

Vom Flughafen ging es weiter ins Labor: Die Gründer von Mytra stellten ihr Messgerät für Mikroplastik vor, das den Markt intelligenter Echtzeitpartikelmessgeräte revolutionieren soll. Das Messsystem analysiert das Medium in Echtzeit auf Partikel und wertet die Daten mithilfe eines eigens entwickelten Machine Learning Algorithmus aus. Eine innovative Idee für das Analyseverfahren von morgen.

Unter Strom gesetzt hat das Publikum das nächste Team: Beim Heimspiel in der Digitalen Manufaktur präsentierten die Gründer von evoove ihre Vision für die Mobilitätswende – und veranschaulichten das zugrunde liegende Problem gleich mit einer schauspielerischen Einlage auf dem Bobby Car. Die Softwarelösung schafft für alle E-Auto- Nutzer Abhilfe, die sich Ladesäulen teilen müssen. Dabei wird besonderer Fokus auf die Sicherstellung einer fairen Nutzung gelegt, indem eine einmalige Fair-Use-Policy und ein Buchungsfeature in die Lösung integriert werden – und das ohne zusätzlichen Managementaufwand für Vermieter und Hausverwaltung. So geht Ladeinfrastruktur von morgen!

Ein Pitch mit emotionalem Thema

Nach einer kurzen Pause, die musikalisch von den Gaudi Buam untermalt wurde, startete der zweite Teil der Pitches. Den Beginn machte Karla Willisch von Gravitas, die mit ihrem Social Startup alle nachdenklich stimmte, denn sie und ihre Kollegen beschäftigen sich mit der würdevollen Abschiednahme von Sternenkindern. Dass dieses Thema noch immer ein Tabuthema ist über das zu wenig geredet wird, darin waren sich alle einig. Gravitas zeigte auf, wie Betroffene mithilfe ihrer Plattform die richtigen Ansprechpartner finden und die bürokratischen Hürden überwinden können, um eine würdevolle Abschiednahme zu ermöglichen.

Weiter ging es mit Christian Rähder und Heidi Daouk von Reign Link und ihrer Fernsteuerung für Großgeräte mithilfe eines Gamecontrollers. Das Team ist durch einen krankheitsbedingten Ausfall eines Startups einen Platz nach vorne gerückt und hat spontan zugesagt, am Abend zu pitchen. Das hat vollen Respekt verdient! Da konnte das Publikum auch ein Auge zudrücken, als das Team bei der Demonstration mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. In der anschließenden Fragerunde wurden von der Jury alle noch offenen Fragen geklärt und so konnte Reign Link ihren Pitch erfolgreich abschließen.

Last but not least kam Johannes Schmölz auf die Pitch-Bühne, um mit seinem Pitch im Comicstil die Anwesenden auf eine Reise nach Faeloria mitzunehmen. Das Startup Faeloria will das Shoppingerlebnis für Spielbegeisterte auf ein neues Level heben: Die Kunden können nicht nur in einem Spieleladen online oder vor Ort einkaufen gehen, sie erhalten auch gleichzeitig Eintritt in eine Fantasywelt und können dort interaktive Aufgaben lösen. Faeloria verbindet so Onlinegaming und Shopping in einem neuartigen Konzept. Danke für den Ausflug und bis bald in Faeloria!

Das waren die Gewinner

Schon waren die sechs Startups, die sich Hoffnung auf den Gewinn machen konnten, gehört und die Jury zog sich mit vielen Eindrücken und der Qual der Wahl zur Beratung über die Vergabe des Hauptpreises zurück. Während bei der Jury backstage die Köpfe rauchten, fiel die erste Entscheidung des Abends über den Gewinner des Nachhaltigkeitspreises, gestiftet vom Projekt ERIC der Hochschule Coburg. Der mit 500 Euro dotierte Preis sollte an die nachhaltigste Idee verliehen werden und so machte das Startup Mytra mit ihrer Idee zur Analyse von Mikroplastik das Rennen. Jetzt war das Publikum an der Reihe: Die Besucher durften digital abstimmen und den Gewinner des Publikumspreises wählen. Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus: Nur ein paar Stimmen entschieden und Mytra ging knapp als Gewinner des Publikumspreises hervor. Ein doppelter Erfolg und eine große Anerkennung für das junge Startup! Die Gründer verrieten uns am Abend auch, wofür sie den Gewinn verwenden wollen: Er wird unter anderem zur Finanzierung ihres Patents genutzt.

Und während hier schon gefeiert wurde, kam auch die Jury wieder zurück: Natürlich fiel die Entscheidung nicht leicht, es wurde lange diskutiert, sodass das Publikum sogar etwas länger warten musste. Am Ende aber fiel das Urteil einstimmig aus: Das Social Startup Gravitas hatte die Nase ein Stück weiter vorne und konnte mit seinem Konzept zur würdevollen Abschiednahme und einem emotionalen Pitch die Konkurrenz hinter sich lassen. Der mit 2.500 Euro dotierte Jury-Preis, gestiftet vom Zukunft.Coburg.Digital e.V. ging somit an Karla Willisch von Gravitas. Das Startup finanziert sich damit einen Stand auf der BEFA in Mannheim, einer Messe für das Bestattungsgewerbe, um ihr Netzwerk weiter auszubauen.

„Ich bin immer wieder begeistert wie vielfältig die Themen der jungen Gründerteams sind – von Nachhaltigkeit über Mobilität bis E-Commerce, es blieb spannend bis zum Schluss. Zum Glück musste die Jury diese schwere Entscheidung treffen.“, sagt Kerstin Krinke, Netzwerkmanagerin von Zukunft.Coburg.Digital. „Danke an alle Startups, die mit ihrer Gründungsidee den Abend bereichert haben!„

In diesem Sinne freuen wir uns auf die nächste Ausgabe von Pitch & Beer 2024 – vielleicht bist du ja dann mit deiner Idee dabei? Nächstes Jahr sogar mit einem Jubiläum – 5 Jahre Pitch & Beer! 

Alisa Ehrlicher
Head of Marketing & Communication
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